Von Natur- bis Kunstfaser

Bettwäsche - Materialien im Vergleich!

Bettwäsche? Da tauchen viele Begriffe auf – Jersey und Mikrofaser, Satin oder Baumwolle. Dieser Wortdschungel verwirrt. Was genau sind die Materialien einer Bettwäsche? Und wie unterscheiden sie sich?

Bettwäsche  -Materialien im Vergleich
Nina Koepfer | unsplash
Bettwäsche -Materialien im Vergleich

Fasern – Material – Gewebe

Wenn man sich zum Schlafen unter die Bettdecke kuschelt, schmiegt man sich an weiche, schöne Bettwäsche. Aus Tausenden feinster Garnfäden werden die Bettbezüge hergestellt. Je nachdem, wie sie verwoben oder zu Maschen gewirkt werden, entstehen  unterschiedliche Gewebearten wie Satin, Perkal oder Jersey. Das Material für Bettwäsche ist also das Garn. Doch woraus besteht es?
Zum einen können Garne aus echten Naturfasern gesponnen  werden – beispielsweise aus den feinen Samenhaaren von Baumwollpflanzen. Zum anderen lassen sich Fasern aus Polymeren künstlich herstellen. Dann handelt es sich um chemisch erzeugte Molekülketten. Das Material dafür sind dann wahlweise pflanzliche Zellulose oder fossile Brennstoffe. Werden sie extrem dünn gesponnen, heißen sie Mikrofasern.

Bettwäsche-Materialien im Überblick

Für Bettwäsche werden am häufigsten diese Materialien eingesetzt:

Naturfasern für Bettwäsche:

  • Baumwolle
  • Seide / Wildseide
  • Leinen (=Flachs)
  • Hanf

Natürliche Kunstfasern:

  • Lyozell (auch als Mikrofaser)
  • Viskose

Synthetische Kunstfasern:

  • Polyester (auch als Mikrofaser)
  • Elastan (bei Spannbettlaken)
  • Mikrofasern: Tactel, Microsupreme
     

Gewebe lassen sich also aus unterschiedlichen Materialien herstellen – Satin beispielsweise aus Seide, Baumwolle, Viskose, Polyester oder sogar Mikrofaser-Polyester. Die Materialwahl sorgt für unterschiedliche Eigenschaften.

Die edelsten Naturfasern – Seide, Leinen und Premium-Baumwolle

Leinen wärmt oder kühlt je nach Temperatur und ist sehr atmungsaktiv. Die Flachsfaser wirkt antistatisch, antibakteriell, schmutz- und staubabweisend. Allerdings lässt sie sich schwer knitterfrei halten, ist recht teuer und außerdem ungeeignet für feine, glänzende Gewebe wie Satin.
Hier trumpft Premium-Baumwolle. Die Luxusvariante der Baumwolle hat lange, sehr weiche Fasern. Speziell bei Bettwäsche aus Satin kommen edle Optik und zartes Hautgefühl zur vollen Geltung. Ist sie dicht gewebt, kann sie Staub und Milben abweisen.
Seide ist sehr weich, leicht und besitzt einen schimmernden Glanz. Auch sie wirkt atmungsaktiv, temperaturausgleichend, antibakteriell, antistatisch und staubabweisend. Ihre Nachteile: Seide ist nicht sehr reißfest, eher kostspielig und darf nur bei 30 Grad gewaschen werden.

Top Materialien für den Bettwäsche-Alltag

Allgemein ist Baumwolle das optimale Material für Bettwäsche. Sie ist pflegeleicht, verträgt hohe Waschtemperaturen, nimmt Feuchtigkeit gut auf, wirkt temperaturausgleichend und ist preislich für jedermann erschwinglich. Da sie sich vielseitig verarbeiten lässt, ist sie ein wahrer Verwandlungskünstler. In fast allen Gewebearten findet sie sich wieder: Biber, Jersey, Perkal, Seersucker, Satin oder Renforcé. Durch Mischungen mit anderen Materialien verändern sich ihre Grundeigenschaften. Baumwolle mit Polyester macht die Bettwäsche weitestgehend knitterfrei. Zusammen mit Viskose wirkt sie glänzender. Ein Mix mit Leinen steigert die Feuchtigkeitsaufnahme.

Synthetische Fasern und Mikrofasern

Polyester ist die am häufigsten eingesetzte Synthetikfaser im Bettwäschebereich. Sie ist sehr vielseitig und knitterfrei. Allerdings speichert sie keine Körperwärme und kann Feuchtigkeit nicht aufnehmen. Polyester sollte am besten nur in Mischgewebe mit Baumwolle ausgewählt werden. Besondere Fähigkeiten haben Mikrofasern. Die extrem feinen, dicht gewebten Fäden halten Hausstaubmilben ab und leiten Feuchtigkeit extrem schnell an die Außenluft weiter. Bei Nachtschweiß bleibt die Bettwäsche immer trocken. Fast alle Mikrofasern zählen wie Polyester zu den Erdölerzeugnissen. Dadurch sind sie nicht klimaneutral. Sie erzeugen außerdem Mikroplastik in der Waschmaschine. Am besten ist es, Mikrofaser aus Loyzell zu wählen.