Obwohl der Song inzwischen schon 45 Jahre alt ist, hält er sich tapfer in den internationalen Bestenlisten und erlebte vor allem nach dem Tod des Sängers Kenny Rogers 2020 nochmals ein wahres Revival. Die Gründe dafür sind einfach erklärt – zum einen handelt es sich um sehr harmonische Musik im Country-Stil, die man wunderbar im Hintergrund hören kann und die nie langweilig wird. Zum anderen gibt der Liedtext einige sehr wichtige Erkenntnisse wieder, die heute so aktuell sind wie eh und je und von denen sich daher viele Menschen angesprochen fühlen.
Ein weiterer Punkt ist zudem, dass es in „The Gambler“ um das Thema Kartenspiel geht und der Hit daher automatisch mit der Glücksspielszene verknüpft ist. Wer gerne selbst am Pokertisch zockt oder in seiner Freizeit digitale Plattformen wie Lapalingo.de nutzt, kann sich daher vermutlich sehr gut mit den Inhalten identifizieren.
Aber schauen wir uns im Detail an, wie der Hit sich überhaupt zu einem solchen entwickelt hat und was ein jeder fürs eigene Leben aus dem Songtext ableiten kann.

Ein langer Weg an die Spitze
Zugegebenermaßen gibt es diese glücklichen Zufälle, in denen Songwriter eine Idee haben, damit an den richtigen Produzenten geraten, der seinerseits ein gutes Händchen für die Künstlerauswahl beweist und das Lied in kürzester Zeit durch die Decke geht. Doch in vielen Fällen läuft es deutlich anders und verlangt den beteiligten kreativen Köpfen eine Menge Geduld ab, bevor sie tatsächlich für ihre Mühen belohnt werden.
Auch das Lied „The Gambler“ musste Niederlagen einstecken und kam erst nach mehreren Anläufen richtig auf Kurs. Heute ist dies zwar aufgrund des durchschlagenden Erfolgs kaum mehr nachvollziehbar, doch die Anfänge waren alles andere als aussichtsreich. Verfasst wurde die ursprüngliche Textversion von einem jungen Mann namens Don Schlitz, und zwar schon im Jahr 1976 und damit deutlich vor dem großen Durchbruch.
Erst 1978 versuchten sich nacheinander verschiedene Sänger daran, das Lied zu vermarkten. Zunächst einmal war es Charlie Tango, der jedoch kläglich scheiterte. Kurz darauf veröffentlichte Hugh Moffats seine Version von „The Gambler“, die nur mit Ach und Krach in die Top 100 der damaligen Zeit kam.
Selbst eine Größe wie Johnny Cash wurde auf das Lied aufmerksam und integrierte es in sein Album „Gone Girl“. Dadurch fühlte sich der Urheber Don Schlitz selbst motiviert, zum Mikrofon zu greifen und seinen Titel zu performen, doch auch hier fiel die Resonanz eher mäßig aus.
Dann kam Kenny Rogers
Erst als der Musikproduzent Larry Butler das Potenzial erkannte und seinen Künstler Kenny Rogers mit dessen charakteristischer Country-Stimme ins Spiel brachte, nahm das Lied endlich Fahrt auf. Zuvor waren noch ein paar Stellen im Text verändert und Verbesserungen an der Melodie vorgenommen worden, bevor „The Gambler“ auf Kenny Rogers siebtem Album erschien.
Der Rest ist Musikgeschichte: Über fünf Monate lang hielt sich der Titel an der Spitze der Country-Charts und erhielt sogar einen Grammy Award für den besten Countrysong, während sich das Album stolze fünf Millionen Mal verkaufte. Selbst Filme und Fernsehserien wurden in den folgenden Jahren basierend auf der Thematik gedreht. Kenny Rogers verkörperte seine Lieder wie kaum ein anderer und genau das machte ihn so berühmt, auch wenn man sich hier in Westeuropa interessanterweise mit der Direktheit in seinen Texten schwertat.
Viel später – genauer gesagt im Jahr 2018 – stufte die Library of Congress das Lied als „kulturell bedeutsam“ ein und verlieh ihm damit ein weiteres Qualitätsmerkmal, das dessen Popularität in der US-amerikanischen wie auch der internationalen Musikwelt nur noch mehr untermauerte. Insofern ist es kein Wunder, dass sich Radiohörer verschiedenen Alters auch heutzutage immer noch diesen Song wünschen.

Welche Story „The Gambler“ erzählt
Im Lied treffen sich zwei Männer in einem Zugabteil, zwischen denen sich ein Gespräch entspinnt. Einer davon ist ein erfahrener Kartenspieler, der seinem Gegenüber im Austausch für ein paar Schlucke Whiskey von seiner Lebenserfahrung erzählt. Dabei geht es um wichtige Tipps für erfolgreiches Kartenspiel, die sich jedoch auch auf mannigfache andere Weise verstehen lassen.
In der Quintessenz spricht er darüber, wie entscheidend es ist, das Spiel und seine Gesetzmäßigkeiten zu beherrschen, bevor man einsteigt und damit ins Risiko geht. Dazu gehört, im richtigen Moment eine Karte zu halten, im Spielablauf zu passen oder auch auszusteigen, wenn es die Umstände erfordern. Die wohl wichtigste Zeile lautet übersetzt „Jede Hand ist ein Gewinner und jede Hand ist ein Verlierer“.
Welche Botschaften für Zocker darin enthalten sind
Selbstverständlich sollte ein jeder Poker-Spieler diese Dinge ebenfalls beherrschen, um sich gegen seine Gegner am Kartentisch behaupten zu können. Doch auch für Liebhaber anderer Arten von Glücksspiel sind im Text Wahrheiten eingebunden, die in unseren modernen Zeiten noch ebenso bedeutsam sind.
So gilt auch für das Spielen am digitalen Roulettetisch oder Automatenslot, dass man seine Grenzen kennen und rechtzeitig die Reißleine ziehen sollte, wenn einem das Schicksal gerade nicht freundlich gestimmt ist. Schließlich stimmt auch hier, dass sich mit jeder Hand – oder übertragen mit jedem Spin und jedem Spielzug – ebenso gewinnen wie auch verlieren lässt und der Zufall als ständiger Begleiter mitberücksichtigt werden muss.
Vor allem vor dem Hintergrund der Gefahr einer Spielsucht ist dieser Ratschlag unumgänglich. Insofern kann jedem nur nahegelegt werden, sich eigene Einzahlungs- und Zeitlimits zu setzen und jeweils mit sehr kühlem Kopf zu spielen.
Wie sich der Text auf sonstige Lebenslagen übertragen lässt
Dennoch kann man den Kreis noch weiter ziehen und die Weisheiten des Spielers darüber hinaus in anderer Form auffassen. So sind wir ebenso angehalten, im Leben die richtigen Spielzüge zu unternehmen. Das heißt, auch hier sollten wir wissen, wann sich das Aushalten und Dranbleiben lohnt, wann wir uns am besten geschlagen geben, uns eine kurze Verschnaufpause gönnen und wann es gegebenenfalls an der Zeit ist, zu gehen.
Damit können Situationen im beruflichen Kontext ebenso gemeint sein wie sämtliche privaten Zusammenhänge – also beispielsweise, ausreichend Durchhaltevermögen für die Verwirklichung seiner Träume mitzubringen aber umgekehrt auch anzuerkennen, wenn man sich damit auf dem Holzweg befindet. Oder beispielsweise frühzeitig eine ungute Partnerschaft zu beenden, anstatt weiterhin in ihr gefangen zu bleiben. Hier kann jeder Zuhörer definitiv seine ganz individuelle Interpretation von „The Gambler“ gelten lassen.
