Wer gibt vor, was schön ist?

Schönheitsideale heute und im Wandel der Zeit

Schönheit zu definieren, ist kaum möglich. Die Ideale für Mann und Frau sind nämlich abhängig von Gesellschaft und Kultur. Während gebräunte Haut in Europa das erklärte Ziel im Sommer ist, versuchen die Menschen in Asien möglichst helle Haut vor der Sonne zu schützen. Doch auch im Laufe der Zeit ändern sich die Schönheitsideale immer wieder. Was in den 90ern hip oder sexy war, ist heute gar nicht mehr vorstellbar.

Lippen
Lippen

Die plastische Chirurgie: Der Traumkörper ist nur einen Schnitt entfernt

Frauen, die heute mit ihrer Oberweite nicht zufrieden sind oder sich nach einer Schwangerschaft oder Gewichtsabnahme eine Veränderung wünschen, entscheiden sich immer häufiger für eine Brustvergrößerung mit Implantat. Doch auch Männer lassen sich Fett absaugen, die Lider straffen oder die Wangenknochen aufpolstern. Für viele Menschen ist eine Schönheits-OP der Weg in ein neues und selbstbewusstes Leben. Denn nicht alle Makel können durch Sport einfach wegtrainiert werden. Erkrankungen wie Gynäkomastie bei Männern oder Lipödeme bei Frauen sorgen bei den Betroffenen oft für Scham und ein geringes Selbstwertgefühl. Für diese Menschen geht es nicht darum, sich nach und nach jede Stelle des Körpers perfektionieren zu lassen. Der Wunsch nach einem unbeschwerten Leben und der Selbstliebe zum eigenen Körper ist auch heute noch der häufigste Grund, warum Männer und Frauen sich an einen Schönheitschirurgen wenden.

Wer gibt vor, was schön ist?

Schönheit wird meist durch die Gesellschaft definiert. Die meisten Menschen wiederum blicken zu Stars auf. Musik-Größen, Schauspieler und heutzutage auch Influencer werden als Maßstab für den eigenen Körper herangezogen. Bereits in den 1950ern wollten Frauen wie Marilyn Monroe oder Grace Kelly aussehen. Das Schönheitsideal der damaligen Zeit: eine üppige Oberweite und breite Hüften. Rund 50 Jahre später ein Ding der Unmöglichkeit. In den 2000ern setzte sich bei vielen Frauen ein gefährliches Schönheitsideal durch. Das Ideal mit dem morbiden Namen „Heroin Chic“ wurde vom Top-Model Kate Moss geprägt. Jedes Gramm Fett galt damals als ein Gramm zu viel. Hervorstehende Knochen und möglichst schlanke Beine waren damals absolut angesagt. Ein Blick in die Gegenwart bringt wieder ein neues Schönheitsideal mit sich. Heutzutage soll es möglichst sportlich sein. Sanfte Kurven, stramme Beine und ein Hauch von Sixpack gelten oft als das erklärte Ziel. Die Schönheitsideale der Männer haben sich hingegen seit vielen Jahren kaum verändert. Maskulinität wird durch Stärke verkörpert. Männer sollen bitte groß und stark sein. Definiert wird individuelle Schönheit dann oft nur noch durch Frisur- und Barttrends.

Bodypositivity
Bodypositivity

Anti-Trends als neue Trends?

Social Media hat nicht nur neue Schönheitsideale ins Leben gerufen. Auch der Body-Positivity-Trend entspringt aus den sozialen Medien. Immer mehr Menschen akzeptieren sich genau so, wie sie sind. Frauen rasieren sich nur noch, wenn sie Lust darauf haben und Männer präsentieren stolz ihren sogenannten „Dad Bod“ mit leichtem Bauchansatz. Denn mittlerweile erkennen immer mehr Menschen, dass Schönheit individuell ist. Man muss sich in erster Linie selbst attraktiv fühlen, um das auch nach außen tragen zu können.