Die Musik- und Streamingbranche hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Während das digitale Streaming zur vorherrschenden Konsumform von Musik geworden ist, stehen Anbieter, Künstler und Konsumenten vor neuen Herausforderungen und Chancen. Im Jahr 2025 dominieren Diskussionen über Lizenzgebühren, Geoblocking und die ungleiche Verteilung von Streaming-Einnahmen die Branche. Mit der Einführung neuer Premium-Services und anhaltenden rechtlichen Streitigkeiten wird deutlich, dass sich das Geschäftsmodell der Musikindustrie erneut im Wandel befindet. Doch was bedeuten diese Entwicklungen für Künstler, Plattformen und Nutzer und was macht das Radio angesichts dieser Konkurrenz?

Der Aufstieg von Spotify Music Pro
Spotify, der Marktführer im Musikstreaming, plant für den Herbst 2025 die Einführung eines neuen Premium-Dienstes namens „Music Pro“. Dieser Service soll mit hochauflösendem Audio, frühzeitigem Zugang zu Konzerttickets und einer personalisierten „DJ“-Streaming-Option punkten. Das Angebot richtet sich an anspruchsvolle Musikliebhaber und wird voraussichtlich 18 US-Dollar pro Monat kosten – deutlich mehr als das bisherige Premium-Abo.
Um „Music Pro“ zu realisieren, hat Spotify neue mehrjährige Lizenzverträge mit der Universal Music Group (UMG) und der Warner Music Group abgeschlossen. Diese Vereinbarungen sollen nicht nur den Nutzern innovative Features bieten, sondern auch die Künstlervergütungen verbessern und zusätzliche Einnahmequellen für die Musikindustrie erschließen.
Die Einführung dieses Premium-Dienstes markiert einen strategischen Wandel in der Lizenzierung und Monetarisierung von Musik. Während Plattformen wie Tidal und Apple Music bereits hochauflösendes Audio anbieten, versucht Spotify nun, mit exklusiven Funktionen und erweiterten Künstlerverträgen neue Marktanteile zu gewinnen. Diese Entwicklung verdeutlicht den anhaltenden Wettbewerb im Streaming-Markt und zeigt, dass das Nutzererlebnis zunehmend durch exklusive Inhalte und besondere Features differenziert wird.
Künstler fordern faire Vergütung
Trotz der wachsenden Beliebtheit von Streaming-Diensten bleibt die Einkommensverteilung für viele Künstler problematisch. Eine aktuelle Studie des Forschungsnetzwerks Digitale Kultur zeigt, dass 75 % der Streaming-Umsätze in Deutschland auf nur 0,1 % der Künstler entfallen, während 68 % weniger als einen Euro pro Monat verdienen (iFun.de).
Diese extreme Ungleichheit hat eine Debatte über die Fairness der aktuellen Vergütungsmodelle entfacht. Besonders betroffen sind unabhängige Künstler und kleinere Labels, die es schwer haben, gegen globale Superstars und Mainstream-Acts zu konkurrieren. Kritiker fordern deshalb transparentere Abrechnungsmodelle und eine gerechtere Verteilung der Einnahmen, um die Vielfalt der Musiklandschaft zu erhalten.
Ein Vorschlag, der zunehmend Unterstützung findet, ist das sogenannte „User-Centric Payment System (UCPS)“, bei dem die Abonnements direkt an die Künstler ausgeschüttet werden, die der Nutzer tatsächlich hört – anstatt wie bisher in einen allgemeinen Pool zu fließen. Solche Änderungen könnten dazu beitragen, die finanzielle Ungleichheit zu verringern und unabhängige Musiker besser zu unterstützen.
Einschränkungen im globalen Zugriff

Obwohl die EU-Portabilitätsverordnung seit 2018 sicherstellt, dass Nutzer ihre abonnierten Streaming-Dienste auch im EU-Ausland verwenden können, bestehen weiterhin Einschränkungen. Besonders werbefinanzierte Angebote und bestimmte Inhalte sind aufgrund von Lizenzbeschränkungen in anderen Ländern oft nicht verfügbar. Dies führt zu Frustration bei den Nutzern und zeigt die anhaltenden Herausforderungen des Geoblockings auf.
Um diese Barrieren zu überwinden, plant das EU-Parlament, die Geoblocking-Regelungen zu überarbeiten und den grenzüberschreitenden Zugang zu digitalen Inhalten zu erleichtern. Das Ziel ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu vereinheitlichen und die digitale Fragmentierung des europäischen Binnenmarktes zu überwinden. Dies könnte in Zukunft nicht nur das Nutzererlebnis verbessern, sondern auch die Internationalisierung von Künstlern und Labels fördern.
Doch nicht nur in Europa gibt es rechtliche Herausforderungen. Ein Düsseldorfer Gericht entschied im Februar 2025, dass Amazon Prime Video seinen Streaming-Dienst in Deutschland in der bisherigen Form nicht mehr anbieten darf. Grund ist ein Patentstreit mit Nokia-Tochter Alcatel-Lucent über die Übertragung von Multimedia-Inhalten. Dieses Urteil könnte weitreichende Konsequenzen für die Lizenzierungspraktiken und die Verfügbarkeit von Streaming-Diensten in Deutschland haben.
Geoblocking bleibt 2025 außerdem sowohl im Gaming als auch beim Streaming von Filmen und Serien weit verbreitet. Im Gaming betrifft es regionale Veröffentlichungen, Preisunterschiede und exklusive Inhalte, während Multiplayer-Server standortabhängig sind, um Latenzen zu minimieren. Viele Nutzer versuchen, Geoblocking mit VPNs zu umgehen, doch Streaming-Plattformen blockieren diese zunehmend. Geoblocking bleibt bestehen, um Lizenzverträge, Preisstrategien und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
Im iGaming hingegen sind viele Anbieter dank internationaler Domains meist problemlos zu erreichen. Die besten Online Casinos sind unter anderem mit Lizenzen aus Curacao und Malta ausgestattet, auch hier gelten strenge Vorschriften zum Spielerschutz.
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Die Zukunft digitaler Musikangebote
Die Musik- und Streamingbranche befindet sich 2025 in einem dynamischen Wandel. Mit neuen Premium-Diensten wie Spotify Music Pro, anhaltenden Diskussionen über die ungerechte Verteilung von Streaming-Einnahmen und den Herausforderungen durch Geoblocking und Patentstreitigkeiten wird deutlich, dass die Branche vor komplexen Veränderungen steht.
Davon abgesehen blieb noch im Jahr 2023 das Radio in Deutschland trotz wachsender Konkurrenz durch Streaming-Dienste das meistgenutzte Audioangebot mit einer Tagesreichweite von 73,9 Prozent. Die Digitalisierung hatte dabei auch das Radioerlebnis stark verändert, wobei ein wachsender Anteil der Hörer digitale Angebote wie oder Webradio nutzten. Um weiterhin so relevant zu bleiben, setzen Radiosender auf digitale Strategien wie Webradio, Apps und Podcasts. Einige Sender verabschieden sich ganz von UKW-Frequenzen zugunsten digitaler Verbreitungswege, um ihre Position im Audiomarkt zu sichern.
Quellen:
https://www.ifun.de/musik-streaming-bundesregierung-kritisiert-ungleiche-verteilung-248451/
https://www.alleaktien.com/news/musikbranche-uberholt-kino-streaming-und-vinyl-treiben-rekordumsatze
https://www.theverge.com/spotify/617927/spotify-hifi-music-pro-coming-2025
https://www.urheberrecht.de/streaming/
https://www.n-tv.de/ratgeber/Fallen-jetzt-die-Laendersperren-article19858765.html
https://www.experte.de/vpn/geoblocking-umgehen
https://www.teltarif.de/dab-plus-radio-sunshine-ukw/news/64370.html
https://www.radioadvertisingsummit.de/wie-radio-eine-zukunft-hat/