Europameisterschaft
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Wer wird Europameister? Die größten EM-Momente im Überblick

14.06: Am Dienstag beginnt die Europameisterschaft endlich auch für Deutschland. Um 21 Uhr ist Anpfiff in der Allianz Arena beim Spiel gegen Frankreich.

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Das letzte Jahr war für uns alle hart. Viele Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden - auch die Europameisterschaft. Da es das 60-jährige Jubiläum des Turniers ist, wird die EM weiterhin unter dem offiziellen Titel „UEFA EURO 2020“ ausgetragen. Insgesamt treten 24 Mannschaften vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 in zehn europäischen und einem asiatischen Land an. Das erste Spiel von Deutschland findet am Dienstag in der Allianz Arena gegen Frankreich statt. Doch in den letzten Jahrzehnten gab es viele Höhen und Tiefen für unsere Jungs.

EM 1972 – Die "Wembley-Elf"

Im Viertelfinale der Europameisterschaft 1972 machte die deutsche Elf das Unmögliche möglich. Bis zu diesem Spiel war es noch nie gelungen, in einem Auswärtsspiel gegen die englische Nationalmannschaft zu gewinnen. Auch vor diesem Spiel lautete Günther Netzers Devise zunächst, den Schaden zu begrenzen und „weniger als fünf Stück [Gegentreffer] zu kriegen“. Überraschend gewannen die Deutschen das Spiel jedoch mit 3:1 und wurden später außerdem zum ersten Mal Europameister gegen die damalige Sowjetunion. Die Geburtsstunde der „Wembley-Elf“ hat sogar international begeistert, die französische Zeitung L’Equipe sprach vom „Traumfußball aus dem Jahr 2000“. 

EM 1980 – Später Erfolg

Ihren zweiten EM-Titel hat die deutsche Nationalmannschaft vor allem Horst Hrubesch zu verdanken. In Fußball-Maßstäben war er schon sehr alt, als er mit 28 Jahren dem Team beitrat. Zudem war er nur als Ersatz für einen anderen verletzten Spieler mit zur Europameisterschaft gefahren. Dennoch schoss er beim 2:1-Sieg im Finale gegen Belgien beide Tore. Das Erste war ein Distanzschuss, 10 Minuten nach Anpfiff. Das zweite Tor, und damit der Siegtreffer, fiel erst in der vorletzten Minute vor Abpfiff. Hier machte er seinem Spitznamen „Kopfball-Ungeheuer“ alle Ehre. 

EM 1992 – Der Siegeszug der Dänen

Diese Geschichte ist zwar für die DFB-Elf nicht so erfreulich ausgegangen, macht sie jedoch nicht weniger beeindruckend. Eigentlich hatten sich die Dänen gar nicht für die Europameisterschaft 1992 qualifiziert. Sie rückten kurzfristig nach, als das damalige Jugoslawien aufgrund der Balkankrise aus dem Turnier entfernt wurde. Trotz der nur siebentägigen Trainings- und Vorbereitungszeit, die ihnen noch blieb, traten sie hochmotiviert an und wurden letztendlich sogar Europameister. Sehr zum Leidwesen der Deutschen, die sich den Dänen im Finale mit 2:0 geschlagen geben mussten. 

EM 1996 – Bierhoffs "Golden Goal"

Im Finale der Europameisterschaft 1996 sah es zunächst nicht gut aus für die deutsche Mannschaft. Lange lagen sie 0:1 gegen Tschechien zurück. Das ändert sich, als in der 69. Minute Oliver Bierhoff eingewechselt wurde. Nach nicht einmal fünf Minuten erzielt er zunächst den Ausgleichstreffer, der das Team in die Verlängerung rettet. Hier schreibt er dann doppelt Geschichte. Er erzielte das erste Golden Goal in der Historie des Fußballs und schoss Deutschland damit zum dritten und bisher letzten Mal zum Europameister. Bei einem Golden Goal wird die Verlängerung übrigens unmittelbar nach dem Treffer gestoppt und das Team, welches den Treffer erzielt hat, gewinnt das Spiel. Ein Video des Siegtreffers gibt es im Archiv der Sportschau.

EM 2004 – Griechenlands Triumph

Bei der Europameisterschaft 2004 bekleckerte sich die deutsche Nationalmannschaft nicht wirklich mit Ruhm. Nachdem sie zwei Jahre zuvor noch Vizeweltmeister wurden, schieden sie in diesem Turnier bereits in der Gruppenphase aus. In diesem Jahr schaffte jedoch ausgerechnet ein deutscher Trainer das Unerwartete: Otto Rehhagel, der zuvor erfolgreich den SV Werder Bremen trainiert hatte, war zu der Zeit als Nationaltrainer in Griechenland tätig. Die eigentlich als Außenseiter geltenden Griechen lieferten einen Sieg nach dem anderen ab und wurden schließlich zum Überraschungs-Europameister. Obwohl viele der Ansicht waren, dass die Griechen keinen schönen Fußball spielten, waren sie sich doch darin einig, dass sie eine taktische Meisterleistung nach der anderen hinlegten. Zu Recht machte Trainer Rehhagel am Ende den wohl größten Luftsprung seiner Karriere.

EM 2016 – Fluchbrecher

Auch 2016 reichte es nicht zum Europameisterschaftstitel für Deutschland. Im Halbfinale gegen Frankreich war leider Schluss. Dafür gelang es dem Team im Viertelfinale, einen bereits seit langem anhaltenden Fluch zu brechen: Bis zu diesem Spiel galt nämlich: „Wenn die DFB-Auswahl bei einem großen Turnier auf Italien trifft, ist Endstation.“ Diesmal sollte es aber anders ausgehen, denn Deutschland konnte aus diesem Spiel siegreich hervorgehen – wenn auch erst nach einem nervenzerreißenden Elfmeterschießen. Nachdem es nach den ersten fünf Schüssen 2:2 stand, trafen in der K.O.-Phase zunächst drei Spieler aus beiden Teams. Den insgesamt neunten Schuss der Italiener hielt Manuel Neuer und Jonas Hector beendete das Spiel schließlich 6:5