Eine Seilbahn für Stuttgart
Eine Seilbahn für Stuttgart? Die Stadt Stuttgart hat 2019 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mittlerweile wird die Trasse von Vaihingen nach Möhringen genau unter die Lupe genommen.
Eine Seilbahn für Stuttgart? Die Stadt Stuttgart hat 2019 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mittlerweile wird die Trasse von Vaihingen nach Möhringen genau unter die Lupe genommen.
Können wir bald mit der Seilbahn zum Stuttgarter Flughafen gondeln? Oder von Degerloch nach Plieningen ganz einfach durch die Luft schweben? Die Stadt Stuttgart hat im Jahr 2019 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis dieser Studie liegt mittlerweile vor und hat gezeigt, dass eine Seilbahn durchaus eine gute Möglichkeit für Stuttgart wäre.
Die Studie hat gezeigt, dass wir in Zukunft tatsächlich auf die Seilbahn bauen können, um die chronischen Verkehrsprobleme in Stuttgart zu lösen.
Vier Strecken wurden unter die Lupe genommen, ob sie einen sinnvollen Beitrag für den ÖPNV liefern. Aktuell wird gerade die Strecke von Vaihingen nach Möhringen auf ihre Umsetzung geprüft.
Pragsattel - Ostendplatz
Direkt vom Pragsattel über die bei Stuttgart 21 entstehende S-Bahn-Haltestelle Mittnachtstraße und weiter quer über den Unteren Schlossgarten zur Haltestelle Mineralbäder um schließlich am Ostenendplatz zu enden.
Degerloch - Plieningen
Direkt von der Stadtbahnhaltestelle Peregrinastraße zwischen Degerloch und Sonnenberg über Hoffeld, Asemwald und Birkach weiter zur Uni Hohenheim und von dort abschließend nach Plieningen.
Vaihingen - Flughafen Stuttgart
Diese beginnt am Vaihinger Bahnhof bis hin zum Stuttgarter Flughafen, über Stuttgarts größtes Gewerbegebiet, den Synergiepark Vaihingen-Möhringen
Mercedes-Benz-Museum - Wasen - Stadtmitte
Diese Strecke führt vom Mercedes-Museum via Wasen und Mineralbäder über den Schlossgarten direkt in die Stuttgarter Innenstadt.
Die Grünen regen das Gespräch für eine Seilbahn in Stuttgart an. Sie wollen damit die Verkehrsprobleme in Stuttgart Vaihingen in den Griff bekommen und neue Wege gehen.
Ende März 2017 gibt es erste Gespräche mit Bürgern und Experten. Diese sollen zeigen, wie Bürger in Städten mit großem Staupotential zu einer möglichen Seilbahn im öffentliche Nahverkehr stehen.
Der Gemeinderat bewilligt 200.000,- € für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie.
Im Juli 2018 wird die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Hier werden die vier möglichen Strecken genau unter die Lupe genommen. Es soll geprüft werden, ob eine Seilbahn im öffentlichen Nahverkehr in Stuttgart möglich ist und ob sie dazu beitragen kann, die chronischen Verkehrsprobleme der Stadt zu lösen.
Aktuell wird eine mögliche Trassenführung für die zwei priorisierten Trassen Pragsattel - Ostendplatz sowie Vaihingen - Flughafen Stuttgart geprüft. Anschließend sollen Bürgergespräche geführt werden, um offene Fragen zu klären.
Die Strecke zwischen dem ehemaligen IBM-Campus Vaihingen und dem Autobahnanschluss Möhringen, hinweg über den Bahnhof in Vaihingen sowie den Synergiepark Möhringen-Vaihingen, wird immer konkreter. Die Idee ist am Autobahnanschluss Möhringen ein Parkhaus zu bauen um so die Leute raus aus den Autos und rein in die Seilbahn zu bekommen.
Die Verbindung von Vaihingen nach Möhringen hat in den Augen des Ingenieurbüros das größte Potential. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik im Gemeinderat lässt die Umsetzung dieser Seilbahn‐Trasse nun vertieft untersuchen. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2021 vorliegen und eine Nutzen‐Kosten‐Bewertung der Trasse ermöglichen.
El Alto & La Paz - Bolivien
Die Städte El Alto und La Paz in Bolivien werden bereits seit 2014 mit einer Seilbahn verbunden. Inzwischen ist diese ein Wahrzeichen und ein Aushängeschild für ganz Lateinamerika. Die Strecken können in viel kürzerer Zeit zurücklegt werden, da man ganz einfach über alle Staus hinweg schwebt. Zudem werden die Lebenswelten von arm und reich vereint, da nun Strecken möglich sind, die sich früher nicht alle leisten konnten.
Wuppertal
Nicht nur in Stuttgart könnte es bald eine Seilbahn geben, in Wuppertal ist sie auch schon seit längerem im Gespräch. Bereits 2014 wurde der Idee im Rahmen der Strategieentwicklung Wuppertal 2025 Beachtung geschenkt. Im Juli 2017 hat der Rat der Stadt Wuppertal beschlossen, dass die Stadt einer Seilbahn grundsätzlich positiv gegenüberstehen würde. Zudem wird Wert auf die Sicherstellung der Finanzierung und Wirtschaftlichkeit der Seilbahn gelegt, damit das Verfahren auch in Zukunft durch eine intensive Bürgerbeteiligung begleitet wird.
Es ist ein Schritt um die chronischen Verkehrsprobleme von Stuttgart anzugehen. Für eine Stau- und Feinstaubstadt wie Stuttgart kann die Seilbahn eine nachhaltige und ökologische Mobilität sein, da die Laufrollen Strom erzeugen und auf den Dächern der Gondeln Solarplatten angebracht werden können.
Seilbahnen sind im Vergleich zu der U-Bahn oder S-Bahn nicht nur deutlich billiger in der Produktion und im Aufbau, sondern haben auch den geringsten CO2-Ausstoß, da sie für gewöhnlich einen zentralen Motor ohne schädliche Emissionen besitzen.
Konkret heißt, dass sie sind ein sicheres, leises und verlässliches Transportmittel, die Straßen werden freier und die Luft wird besser. Flüsse, Autobahnen oder große Steigungen sind nur ein paar Beispiele, über die man mit der Seilbahn in Zukunft hinweg schweben wird, während man eine schöne Aussicht genießen kann.
Ein Steckenbleiben mit dem Bus im Stau oder ein zu spät kommen wegen einer verspäteten Bahn wird es bei der Seilbahn nicht geben, da sie stetig mit der gleichen Geschwindigkeit fährt.
Für Manche mag die Höhe möglicherweise ein paar Bedenken in puncto Sicherheit anregen, doch diese Stimmen können beruhigt werden da die Seilbahn, nicht zuletzt auch durch ihre strengen Bauauflagen, zu den sichersten Verkehrsmitteln zählt.
Jedoch gibt es keine Vorteile ohne ein paar kleine Kompromisse einstecken zu müssen. Da die Seilbahnen in der Luft schweben, kann man sie vom Boden aus überall sehen und ist aus dem Blickfeld nicht mehr wegzudenken, was umgekehrt auch heißt das aus der Gondel in private Grundstücke geschaut werden kann. Nicht jedem wird das gefallen, wenn andauernd eine Seilbahn über das eigene Grundstück mit gaffenden Blicken fährt. Deshalb ist es sehr wichtig diese Punkte in der Planung zu bedenken, dass sich niemand von der Seilbahn gestört fühlt und keine Proteste hervorgerufen werden.
Auf der positiven Seite gibt es Stuttgart aber auch ein neues Gesicht, wir könnten die erste deutsche Großstadt mit einem Seilbahn-Fahrsystem im ÖPNV sein. Damit wären wir nicht nur Vorreiter, sondern würden auch viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen, da die Gondeln gleichzeitig eine Touristenattraktion wären. Doch trotz Attraktion würden keine hohen Preise für uns als Verbraucher zukommen, da die Nutzung der Seilbahn im ganz normalen Tarif des VVS Tickets mit inbegriffen ist.
Nun sind wir am "Zug". Der technische Fortschritt ist vorhanden, jetzt müssen wir nur noch nachziehen und uns trauen die Seilbahn in die Großstadt zu bringen.