Musik hilft in schweren Zeiten, kann uns zum Weinen bringen oder sorgt für gute Laune. Sie beruhigt uns, macht uns glücklich oder ängstlich. Eines macht Musik dabei immer: sie bleibt nie unbemerkt. Doch wie kommt es dazu, dass Musik unsere Stimmung beeinflusst? Um diese Frage zu beantworten, lohnt es sich einen Blick in die Vergangenheit zu werfen! Eine Flöte aus Gänsegeierknochen ist das älteste musikalische Fundstück, das Archäologen in Europa entdecken konnten. Hierbei handelte es sich wohl nicht um ein zeremonielles Instrument. Die Art der Entsorgung verrät den Wissenschaftlern, dass es sich vielmehr um einen alltäglichen Gegenstand zur Unterhaltung handelte, welches man jeder Zeit einfach erneut herstellen konnte.

Sucht man jedoch nach dem echten Ursprung von Musik, beginnt die Suche bei uns selbst, denn schon Neugeborene sind musikalisch. Baby-Schreie basieren auf 4 Melodie-Bausteinen. Diese nutzt das Kind um auf emotionaler Ebene aufmerksam auf sich zu machen. Die Melodie kann fallen, steigen, auf einem Ton verharren oder wie im Bogen symmetrisch auf- und absteigen. Interessant ist dabei, dass zwar weltweit alle Kinder diese Fähigkeit besitzen, die Mutter jedoch schon während der Schwangerschaft kulturellen Einfluss darauf nimmt. So klingt ein Neugeborenes aus Deutschland bereits kurz nach der Geburt anders, als ein schreiendes Baby mit französischer Herkunft. Das "deutsche" Baby wird dabei in einer fallenden Melodie schreien, also in Melodie-Baustein 1, wohingegen das französische Kind mit steigender Melodie weint, also Baustein 2 favorisiert. So wie bei vielen französischen Wörtern die Stimme am Ende nach oben geht, beispielweise bei Fabergé Ei. Diese Fähigkeit soll helfen, den Kontakt mit der Mutter zu stärken.